Buchempfehlung: Die Sprache der Unsicherheit.

Soeben erschienen: Die Sprache der Unsicherheit. Die Konstruktion von Bedrohung im Sicherheitspolitischen Diskurs der Bundesrepublik Deutschland, von Matthias Schulze.

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Darin werden die politischen Debatten um die Vorratsdatenspeicherung und die Online-Durchsuchung während der Zeit der großen Koalition und der schwarz-gelben Bundesregierung untersucht. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie durch Sprache Bedrohungen künstlich konstruiert werden, um die Bevölkerung von der Notwendigkeit bestimmter sicherheitspolitischer Maßnahmen wie Vorratsdatenspeicherung und Bundestrojaner, zu überzeugen. In der Vergangenheit wurde immer wieder mit der Angst der Menschen gespielt um politisch strittige und grundgesetzliche Gesetze zu legitimieren. Das Buch wirft einen Blick darauf, wie solche sogenannten Sicherheitssprechakte funktionieren. Dabei kommt die politikwissenschaftliche Theorie der „Securitization“ zum Einsatz, welche sich genau mit diesem Mechanismus der Bedrohungserzeugung durch Sprache widmet. Ergänzt wird dieses Konzept durch eine Metaphernanalyse. „Schutzlücken“, das Internet als „rechtsfreier Raum“, Deutschland im „Fadenkreuz der Terroristen“ und scheinbar „unverzichtbare Maßnahmen“ sind bekannte politische Phrasen. Durch die Dekonstruktion der sicherheitspolitischen Sprache leistet das Buch einen Beitrag, das politische Bewusstsein zu schärfen um in Zukunft politische Diskurse schon früh durchschauen zu können, denn der Methode der Bedrohungskonstruktion ändert sich nur wenig.

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